Die anonyme Bestattung
Immer mehr Menschen wählen die anonyme Bestattung. Eine Beisetzung ohne Trauergäste, Grabstein und Grabschmuck. Ein würdevoller Abschied in der Ruhe und Abgeschiedenheit des gewählten Ortes.
Was ist eine anonyme Bestattung?
Bei einer anonymen Bestattung wird der Verstorbene auf einem Gemeinschaftsgrabfeld beigesetzt. Die Grabstätte wird dabei nicht gekennzeichnet. Es gibt weder einen Grabstein noch Grabschmuck. Niemand hat genaue Kenntnis vom letzten Ruheort des Verstorbenen. Diese Art der Beisetzung wird auch als vollanonyme Bestattung bezeichnet. In einigen Bundesländern, wie zum Beispiel Berlin, dürfen Angehörige bei der Bestattung anwesend sein. Die Grabstätte ist ihnen also bekannt. In den letzten Jahrzehnten zeigte sich immer öfter der Wunsch nach einer Beisetzung im Gemeinschaftsgrab. Der Wunsch nach Anonymität bei der Bestattung ist größer geworden.
Wo kann man eine anonyme Bestattung durchführen und welche Regeln sind zu beachten?
Arten der Beisetzung
Eine anonyme Bestattung ist zu Lande, zu Wasser und sogar im Weltall möglich. Auch bei Seebestattungen ist die Ruhestätte des Verstorbenen nicht mehr zu bestimmen. Weniger anonym ist die Bestattung im FriedWald ®. Hier ist der Einzelbaum, in dessen Wurzelwerk die Asche eingebracht worden ist, durchaus bekannt. Teil-anonym ist auch die Weltraumbestattung, bei der ein Teil der Asche in den Weltraum befördert wird. Aschereste werden auf herkömmliche Art und Weise bestattet.
Besondere Bestimmungen
Je nach den länderrechtlichen Bestimmungen sind bei der Beisetzung keine Trauernden anwesend. Das Grab bleibt anonym, ohne individuelle Kennzeichnung. In einigen Bundesländern dürfen Angehörige bei der Bestattung dabei sein. Blumen und Erinnerungsstücke werden normalerweise umgehend entfernt. Da der Blumenschmuck jedoch ein Ausdruck der Trauer ist, handelt die Friedhofsverwaltung vielfach kulant und belässt diesen eine Zeit lang an der Grabstelle.
Bestattungsart
Eine anonyme Erdbestattung wird seltener vorgenommen. Zumeist fällt die Wahl auf die Feuerbestattung mit Beisetzung in einem Wiesengrab.
Grabstätte
Viele Friedhöfe halten Gemeinschaftsgrabfelder bereit. Auch eine anonyme Seebestattung ist möglich, sowie die Beisetzung im Ruheforst oder Weltall.
Kosten
Üblicherweise sind bei anonymen Beisetzungen keine Trauergäste erlaubt. Je nach Länderrecht kann den Angehörigen die Anwesenheit gestattet werden.
Grabart
Bei der Art des Grabes können Sie sich für ein Grabfeld ohne Kennzeichnung oder eine Grabstätte mit Grabmal entscheiden, auf Wunsch mit Namenstafel.
Trauerfeier
Planen Sie im Vorfeld der Beisetzung eine Feier zum Totengedenken. Oder entscheiden Sie sich für den Abschied in Stille, ganz ohne Feierlichkeiten.
Bestatter
Als das Bestattungsunternehmen Ihres Vertrauens stehen wir Ihnen in Zeiten des Abschieds und der Trauer verständnisvoll und kompetent zur Seite.
Diese Aufgaben übernehmen wir bei einer Bestattung für Sie:
Überführung
- Transport und Überführung
- Hygienische Versorgung
- Ggf. kosmetische Behandlung
Beratung
- Beratung zur Kremation und Auswahl der Urne
- Ablauf der Beisetzung
- Auswahl des Friedhofs und Trauerortes
Formalitäten
- Amtliche Formalitäten
- Hilfe bei Behördengängen
- Planung der Beisetzungszeremonie und Trauerfeier
Welche Grabarten gibt es?
Aufgrund der vielfältigen Wünsche und Anforderungen der Menschen halten die meisten Friedhöfe Möglichkeiten für die anonyme Bestattung in Gemeinschaftsgrabstätten bereit. Dies kann in verschiedenen Formen geschehen.
Grabfeld ohne Kennzeichnung
Bei dieser Art des Grabes wird die Urne mit der Asche des Verstorbenen ohne jegliche Kennzeichnung unter einer gepflegten Rasenfläche beigesetzt. Diese Bestattungsart wird auch als anonyme Bestattung auf der „grünen Wiese“ bezeichnet. Die sehr naturverbundene Form der Urnenbeisetzung erfolgt namenlos, ohne einen Grabstein oder eine Grabplatte mit dem Namen des Verstorbenen.
Grabfeld mit gemeinsamem Grabmal
Es gibt gemeinschaftliche Grabfelder mit gemeinsamem Grabmal. Das Grabmal, die Grabtafel oder Stele dient dem Gedenken an alle Menschen, die dort ihre letzte Ruhestätte gefunden haben und erhält keine namentliche Kennzeichnung. Auch wenn die Namen der Verstorbenen nicht genannt werden, kann das Grabmal den Hinterbliebenen als ein persönlicher Ort der Trauer dienen.
Grabfeld mit Namensnennung
Bei der teilanonymen Bestattung auf einem Gemeinschaftsgrabfeld wird der Name des Verstorbenen kenntlich gemacht. Auf Wunsch wird der Name auf einem Grabmal, wie beispielsweise einer Tafel oder kunstvollen Stele hinterlassen oder in einem Gedenkbuch genannt. So können die Angehörigen erkennen, dass die genannte Person dort beerdigt wurde. Wo genau sich das Grab befindet, wissen sie nicht. Diese Art der Kennzeichnung ist oft im FriedWald ® oder Ruheforst zu finden.
Häufige Fragen zu einer anonymen Bestattung
Was sind die gesetzlichen Fristen für eine anonyme Bestattung? aufklappen zuklappen
Die Bestattungsfrist ist die Frist zwischen Tod und Beisetzung. Dabei muss in nahezu allen Bundesländern eine Mindestfrist von 48 Stunden nach Eintritt des Todes eingehalten werden. Bei Überführung in eine Leichenhalle gelten Maximalfristen zwischen 4 und 10 Tagen. Die Überführung muss, je nach Bundesland, binnen 36 Stunden nach Todeseintritt erfolgen.
Was kostet eine anonyme Bestattung? aufklappen zuklappen
Eine anonyme Bestattung ist besonders kostengünstig. Da die Ausrichtung einer Trauerfeier meist entfällt, reduzieren sich auch die Kosten. Das Grab muss nicht von den Angehörigen gepflegt werden. Somit fallen auch weniger Friedhofsgebühren an. Die anonyme Seebestattung gilt als die preiswerteste der anonymen Bestattungsarten.
Wer übernimmt die Grabpflege? aufklappen zuklappen
Die Grabpflege erfolgt durch die Friedhofsverwaltung. Da es sich dabei meist um schlichte Rasenflächen mit Heckenbepflanzung handelt, hat der Friedhofsgärtner nicht viel Mühe. So wirkt sich die Anonymität der Grabstätte auch auf die Rechte und Pflichten der Nutzungsberechtigten aus. Sie haben kein Recht, das Grabfeld nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Was bedeutet Ruhefrist? aufklappen zuklappen
Die Ruhefrist ist der Zeitraum zwischen der Bestattung des Verstorbenen und der Grabauflösung. Diese Zeitspanne kann von Friedhof zu Friedhof variieren, da die örtlichen Gegebenheiten jeweils unterschiedlich sind. Die satzungsgemäß oder durch Bestattungsgesetz geltenden Ruhezeiten behalten auch für ein anonymes Grab ihre Gültigkeit.
Warum eine anonyme Bestattung? aufklappen zuklappen
Die Gründe für eine anonyme Bestattung sind vielfältig. Viele wollen ihre Angehörigen weder zeitlich noch finanziell mit der Grabpflege belasten und wünschen sich einen Abschied im kleinen Kreis. Religiöse Aspekte werden mehr und mehr verdrängt, ebenso wie die ethische Bedeutung der Bestattung. Oftmals bedingt die räumliche Trennung eine anonyme Beisetzung.